10. Industrie 4.0 und die Herausforderungen für die Regierung

Die Herausforderungen

Industrie 4.0 fordert Regierungen sowohl positiv als auch negativ heraus.

Einerseits hilft es den Regierungen, eine offene, flexible, sachkundige und qualifizierte Wirtschaft zu fördern, indem es den Handel außerhalb der traditionellen Wege fördert, die Wirksamkeit des Gesundheitssystems verbessert und denjenigen einen Vorteil bietet, die wissen möchten, wie sie die neuen Technologien nutzen.

Auf der anderen Seite könnten die Regierungen gegenüber Megakonzernen hilflos sein, insbesondere wenn sie die Entwicklung größerer Länder wie China und der USA berücksichtigen. Die Menschen werden höchstwahrscheinlich damit beginnen, Technologien für mehr Autonomie einzusetzen oder auch Parallelkonstrukte der Wirtschaft nachbauen. Ein Beispiel für eine Blockchain-Technologie (d.h. eine wachsende Liste von Datensätzen – Blöcken, die mithilfe von Kryptografie verknüpft sind. Jeder Block enthält einen kryptografischen Zeitstempel und Transaktionsdaten. Eine Blockchain ist resistent gegen Datenänderungen) ist das Bankwesen und die persönliche Finanzierung. Die Menschen könnten sich dafür entscheiden, mit inoffiziellen Währungen wie Bitcoins anstatt mit offiziellen Währungen der Zentralbanken zu handeln.

Wenn sich die Regierungen nicht an die neuen Technologien anpassen, werden sie nicht in der Lage sein, die für die wachsende Nachfrage der Öffentlichkeit erforderliche Effizienz zu erreichen und das Ansehen der Regierung zu schädigen. Eine Studie, die in Krankenhäusern und Kliniken in Großbritannien durchgeführt wurde, ergab, dass die häufigste Beschwerde die Unfähigkeit oder der eingeschränkte Zugang zu WLAN in diesen Bereichen war. Öffentliche Bereiche müssen in naher Zukunft den Anforderungen der Menschen gerecht werden.

Was sollen wir tun?

David Lye, der Direktor von Sami Consulting, erklärte in einem von GE Reports (ge.com/reports) veröffentlichten Bericht drei Szenarien, wie die Regierungen mit Industrie 4.0 umgehen könnten.

  1. Managing the Market: Die EU-Kommission hat ihre Strategie „Digitaler Binnenmarkt“ veröffentlicht, um Einzelpersonen und Unternehmen den bestmöglichen Zugang zur Online-Welt zu ermöglichen und einen Regelwerkrahmen festzulegen, in dem technologische Veränderungen erwartet werden. Ziel ist es, Stabilität und Fairness für alle zu gewährleisten. Link: “Digital Single Market” strategy.
  2. Taking Control: Große Länder, die keine starken demokratischen Traditionen haben, könnten versuchen, die neueren Technologien entweder für wirtschaftliche, innenpolitische oder aggressive Zwecke auszunutzen. Ferner besteht ein Risiko darin, dass freiere Länder möglicherweise schneller Fortschritte machen und Unternehmen entwickeln können, während andere Länder in derselben Zeit gerade mal versuchen die Technologien einzuführen.
  3. Open for business: Kleinere Regierungen sind möglicherweise nicht in der Lage, die Technologien von Industrie 4.0 zu kontrollieren, aber sie könnten Investitionen anziehen, wie beispielsweise günstige Steuerregelungen (zum Beispiel hat Zypern mit 12,5% eines der niedrigsten EU-Steuerunternehmen), sowie Investitionen in Infrastruktur (wie 5G) und Offenheit für den weltweiten Handel (ein gutes Beispiel für ein Land, das all das in Kombination in Anspruch nimmt, wäre Singapur).

Zusammenfassend müssen die Regierungen eine Strategie entwickeln, um die Auswirkungen des Übergangs auf die neue Technologie zu bewältigen.

Link zum Artikel: hier

Aufgaben

H5P: https://h5p.org/node/741117

  1. Original: “it is estimated that as machines increasingly run themselves, we will inevitably see middle-skilled roles disappearing”.
  2. Original: “improvements in technology will likely lead to a ‘hollowing out’ of jobs distribution, whereby some middle-skilled jobs will disappear.”